Manoel Pinto de Oliveira

portugiesischer Filmregisseur; Spielfilme u. a.: "Mein Fall", "Die Kannibalen", "Am Ufer des Flusses", "Ich geh' nach Hause", "Belle toujours"; auch Dokumentarfilme

* 11. Dezember 1908 Porto

† 2. April 2015 Porto

Herkunft

Manoel Cândido Pinto de Oliveira wurde am 11. Dez. 1908 in Porto als Sohn einer wohlhabenden Industriellenfamilie geboren.

Ausbildung

Nach seiner Schulzeit in einer galizischen Jesuitenschule deutete zunächst alles auf eine Karriere im familieneigenen Unternehmen hin, wäre da nicht O.s zunächst ganz stilles Interesse für das Filmen gewesen.

Wirken

O. galt international, wenn auch in seiner Heimat nicht unumstritten, als der wohl wichtigste Vertreter des portugiesischen Films, vielfach verglichen und auf eine Stufe gestellt mit Regisseuren wie Jean-Luc Godard,Luis Bunuel und Federico Fellini. Der film-dienst (25/98) würdigte ihn anlässlich seines 90. Geburtstages als "einen der letzten großen lebenden Filmkünstler, in seiner ästhetischen Rigorosität vergleichbar mit Ozu, Dreyer, Bresson oder Straub".

Als O. sich Ende der zwanziger Jahre für das Filmen zu interessieren begann, inspiriert durch Walter Ruttmanns Film "Berlin, Sinfonie einer Großstadt", gab es in Portugal so gut wie keine Filmindustrie. In einem stillgelegten Stummfilmstudio in ...